HU-Tobacco Manyara - reiche Würze aus Afrika
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- Veröffentlicht: Sonntag, 29. April 2018 08:58
- Geschrieben von Deniz Beck
Manyara – nicht nur der Name ist exotisch-wohlklingend, auch der neue Blend aus der »African Line« von HU-Tobacco ist Balsam für die Pfeifenraucherseele, die nach einem nicht übermäßig kräftigen Kentucky-Blend sucht!
Dark fired Kentucky - mehr als nur kräftig und würzig!
„Der Manyara ist ein mittelkräftiger aber vollwürziger Blend. Fire cured Virginia, kräftiger Burley, reichlich Louisiana Perique, Darkfired Kentucky als ready rubbed Flake und Ribbon Cut, Orient, sowie ein Hauch Brazil und eine Spur Latakia. […] Der Manyara beweist aufs Trefflichste, dass Kentucky-Mischungen nicht monoton und übermäßig stark sein müssen“
- und mit dieser treffenden Beschreibung, ist der Manyara eigentlich auch schon aufs Beste charakterisiert!
Wie die anderen Blends aus der »African Line« (ehemals Foundation by Musicó) besteht der Manyara hauptsächlich aus Tabaken, die in Afrika angebaut wurden. Wie auch die anderen, für uns Europäer exotisch, fast mystisch klingenden Namen, wie z.B. »Nyala«, »Makhuwa« oder »Fayyum« steckt auch hinter dem »Manyara« eine tolles Konzept von Hans Wiedemann! Die Blends aus der African Line kriegen ihre Namen von wunderschönen Regionen in Afrika und bringen dadurch nicht nur Genuss für den Gaumen, sondern auch für Geist und Augen!
Ein Abstecher nach Manyara
Die Manyara-Region, mit knapp 1,5 Mio. Einwohnern, ist eine von 31 Regionen in Tansania. Da gibt es aber noch den Lake-Manyara-Nationalpark einen der wenigen (größtenteils) naturbelassenen Fleckchen Erde, die uns noch verblieben sind.
Zu meiner Verwunderung, liegt der Lake-Manyara aber nicht in der Region Manyara, sondern in Arusha, einem Ballungsraum für das Massai-Volk. Auf 330 km² tummeln sich Elefanten und Giraffen, Löwen und Leoparden, Zebras und Büffel, über 400 Vogelarten… Eine reiche Vielfalt an Tieren, Pflanzen, Bäumen und Sträucher finden hier eine Heimat, in der sie - dem Status als Nationalpark sei Dank - noch ohne übermäßiges Zutun vom Menschen im Einklang mit Natur und Mensch leben können. Mich ziehen solche Orte immer magisch an... Weg vom Alltagsstress unserer Gesellschaft, hinein in ein ursprünglicheres Leben!
Bild von: JanManu | Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported (Wikimedia Commons) *[1]
Für Touristen gibt es in Nähe des Nationalparks einige Campingplätze und ein Hotel, welches 10% der ca. 3 Mio. US-Dollar, die jährlich dadurch eingenommen werden, für den Bau von Schulen, Wassersystemen und Gesundheitszentren spendet - na ja, immerhin etwas..! Einziges Manko: Der kleine Flughafen "um die Ecke" bereitet Tier- und Pflanzenwelt wohl nicht allzu viel Freude. Dennoch... trotz des menschlichen Vordringens in das 1957 zum Wildtierreservat erklärte Gebiet herrscht hier anscheinend noch eine funktionierende Balance, die Mensch, Tier und Vegetation Seite an Seite leben lässt. Ein Ort der Besinnung aufs Wesentliche, aufs Einfache und Natürliche - den Eindruck machen zumindest die wunderschönen Naturfotografien, die man Online zu dem Nationalpark findet!
Die „Philosophie“ des Parks ist auf einem Wegweiser verewigt:
Bild von: Fanny Schertzer | Creative Commons Attribution 2.5 Generic (Wikimedia Commons) *[2]
Ein Quell der Besinnung und des Genusses - Manyara
Das ist ein klares Statement! Und es passt auch exzellent als Beschreibung für den Manyara Blend! Ein Quell für Ruhe, der Besinnung und des Genusses. Auch spiegelt die imposante Zutatenliste des Blends die Diversität und Vielfalt des Parks wieder! Dark fired Tabake, exotischer Orient und Latakia, Perique aus Louisiana, würziger Brazil…mit 7 Tabaken aus verschiedensten Regionen ist er ein wahrer Weltenbummler, der das beste aus aller Welt in einem Pfeifentabak vereinigt.
Beim Öffnen der Dose kann er seinen herb-würzigen und rauchigen Charakter nicht mehr verstecken! Ja, der Manyara ist ein vollwürziger, herber und herzhafter Blend! Bei dark fired Kentucky denkt man ja direkt „Ui… der ist bestimmt stark!“. Aber irgendwie hat Hans es geschafft, einen herrlich pikanten Tabak auf dark fired Kentucky Basis zu mischen, der die Definition „mittelkräftig“ durch und durch verdient. Auch Assoziationen wie „eintönig“ oder „eindimensional“ weckt der feuergetrocknete Kentucky bei einigen aus… auch Fehlanzeige! Denn der Manyara ist irre definiert, angenehm tiefgängig und für meinen Geschmack perfekt abgeschmeckt!
Ein Duft, wie die Würze Afrikas! Erdig, holzig, rauchig, mit milder Süße, die im Hintergrund mitschwingt. Eine bunte Vielfalt an Farben und Schnittarten. Von pechschwarzen Ribbons und Flake Stückchen, über Mahagonibraun ready rubbed Anteile, bis hin zu gelb-goldenen Ribbons. Tabaksbild und Kaltduft machen dem Liebhaber von herb-würzigen Tabaken sofort Appetit.
Exotische Aromenvielfalt aus aller Welt
Als bekennender dark fired Kentucky Liebhaber, war ich besonders gespannt und total überrascht von dem, was da auf mich wartete! Denn der Manyara ist sowas von „smooth“ und seidig. Klar… der Grundtenor ist vollwürzig, herb und holzig-rauchig. Aber dabei ist der Rauch sehr cremig, weder harsch, noch bissig oder übermäßig stark.
Der Kentucky bildet die Basis mit tiefer Erdigkeit, holziger Rauchigkeit und wird vom nussig-herben Burley nochmals unterstützt und intensiviert. Der firecured Virginia und die Prise Latakia schenken dem dark fired Kentucky ein besonderes Geschmacksbild und eine markante, einzigartige Rauchigkeit. Eine Mischung aus der ledrigen Cremigkeit des Latakias, der erdig-holzigen Fülle des Kentuckys und der gelassen-süßlichen Würze des Virginias ergibt eine vollmundige und sehr angenehm-seidige Rauchigkeit mit viel Körper, Würze und Charakter.
Den Brazil kann ich als solchen nicht erschmecken, dafür habe ich zu wenig Erfahrung mit diesem Tabak, ich glaube aber gerne, dass auch er eine gewichtige Rolle im süffig-würzigen Geschmacksbild und der exotischen Würze einnimmt. Durch den Orient kriegt der Tabak eine milde ätherische und trockene Note und der Perique bereichert die Würze mit seinem berühmten „schwarzen Pfeffer“. Es duftet wie bei einem afrikanischen Grillfest in einem kleinen Dorf, irgendwo im Nirgendwo! ;-)
Es ist schwierig den Geschmack in Worte zu fassen, denn der Tabak ist echt vielschichtig und hat einen ganz eigenen Charakter, der sich für mich schwer in Worte fassen lässt. Dark fired Kentucky Fans werden sich – wie ich – sicher einen Narren an diesem Tabak fressen! Denn mit seiner mittelkräftigen Stärke ist er im Gegensatz zu seinen Kollegen aus dieser Sparte sehr All-Day tauglich, ist dabei aber schön würzig und sehr intensiv im Aroma. Aber auch dark fired Skeptiker, oder geneigte Neulinge, sollten ihm eine Chance geben! Denn wem Blends wie gängigen zu stark und/oder zu eindimensional sind, den erwartet eine echt raffinierte Überraschung mit dem Manyara.
Unsere Bewertung
- Stärke: 3 von 5 Punkten (mittelkräftig, Hersteller: 4 von 6)
- Geschmack: 4 von 5 Punkten (Reiche Vielfalt an Aromen und Würze)
- Aromatisierung: 0 von 5 Punkten (Naturtabak)
- Raumnote: tolerierbar bis streng (Dark fired Tabake sind nun mal keine "Nasenschmeichler" ;-) Für den geneigten Pfeifenraucher aber durchaus OK)
Legende:
1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll
Fazit
Aus den vier Neuerscheinungen im HU-Sortiment (Manyara, Darkwood Scenery, Moroccan Bazaar, White Horses) - die eine kleine Weltreise der Geschmäcker sind - ist der Manyara ganz klar mein Favorit und hat sich sehr schnell einen festen Platz in meiner Tabakbar gesichert. Der exotische, runde Geschmack, die tiefe, herbe Würzigkeit und der cremig-süffige Rauch regen mich einfach zum Träumen von afrikanischen Steppen, blühendes Nationalparks und einer tobenden Tierwelt an. Entspannung pur! Ganz großes Lob für diesen Blend, denn er beweist, dass dark fired Kentucky mehr kann als „erdig und rauchig“ und dass ein solcher Blend nicht zwingend ein „Powerhouse“ sein muss. Kurzum: Ich bin begeistert und empfehle ihn aus vollem Herzen! ;-)
Linktipps
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Fotos (c) *[1] JanManu (Wikimedia Commons); *[2] Fanny Schertzer (Wikimedia Commons); Deniz B.