Worobiec 89 - Prinzessin findet Prinz


Henryk Worobiec Modell 89

Zeitnah nach meiner neuen Prinzessin, der Vauen Curve, kam auch meine erste Pfeife aus Polen vom mehrfach ausgezeichneten Pfeifenmacher Henryk Worobiec an…würde sie dem Glanz der Vauen Curve gleichkommen können?...

 

Eine Fajka aus Polen...

... die Suche nach einem Prinzen für meine Prinzessin

Meine erste Fajka (poln. für Pfeife) aus Polen.. „The pipes are made of top-quality bruyere, and the production process is mostly based on handiwork.“ – also in größten Teilen Handarbeit… klang gut, dachte ich mir! Gerd hat sie mir wärmstens ans Herz gelegt gehabt, seine Sammlung schmücken mittlerweile schon 3 Pfeife von Henryk Worobiec, eine davon auch eine der 500er Serie. Die Preise sind erschwinglich. Alle Pfeifen mit Nummern unter 500 bewegen sich im Bereich um 45€*. Die 500er kosten um die 100 Euro* (s.a. Worobiec Pfeifen). Die Verarbeitung muss sich wahrlich nicht verstecken... auch noch größtenteils Hand-Made? Ich war neugierig, wie die Pfeife sein würde!

Als ich die schlichte, weiße Dose mit rotem Worobiec Aufkleber öffnete, war ich zunächst mal überrascht… „Wow…groß ist sie!“..

Eine handfüllende, handschmeichelnde Pfeife.. die Worobiec Modell 89

...ich hatte sie mir so 1-2 Nümmerchen kleiner vorgestellt :-P! So eine richtige Handvoll Pfeife lag vor mir. Aber alles andere als grob gearbeitet. Schöne Kurvenführung, mit stechend scharfen Kanten am Holm, der es mir besonders angetan hatte. Oben ziert die Pfeife ein Muster, das an manche an ein aufgebrochenes Ei, mich aber wegen der rauen, hügeligen Oberfläche mehr noch an ein Gebirge, oder Vulkan erinnert. Das Grain verläuft quer und ist schwungvoll.


„Mir gefällt die Sandstrahlung“ sagte ich zu Gerd…. wurde aber eines besseren belehrt. Es handelt sich nicht um eine Sandstrahlung, sondern um ein spezielles Verfahren, dass die Oberfläche der Pfeife wirken lässt, als hätte man Baumrinde in der Hand. Auch haptisch erinnert es an eine Baumrinde. Ein paar braune Stellen, wie „Risse“ in der schwarzen „Rinde“ schauen durch und verstärken das Gefühl, man habe ein Stück Natur, ein Stück von einem Baum der Hand. Fühlt sich sehr angenehm an und macht auch optisch was her, wie ich finde.

Handarbeit zum kleinen Preis... ein Prinz ward geboren!

Auf dem Holm, an der unbearbeiteten Bruyere Stelle eingraviert: „H. Worobiec; Poland; 89; Hand Made“ also doch… meiner erste Hand-Made Pfeife in der Hand…! Mittleres, bis großes Füllvolumen bietet sie, mit Einrauchpaste. Wenn es nach mir ginge, könnte die aber weggelassen werden, denn beim ersten rauchen schmeckt die Paste mir immer ein wenig komisch! Das ist aber wahrscheinlich Geschmackssache. Die zweite Füllung dann ein Traum… auch diese Pfeife sollte Burley Tabaken gewidmet werden, mit ihrer „rauen Schale“ und „weichem Kern“ oder in diesem Fall, verspielten Kurvenführung.

Der Beutel für die Pfeife und die Kiste wurden hier wohl bewusst etwas einfacher gehalten, um eine handgemachte Pfeife zu so günstigen Preisen anbieten zu können. Man hat sich auf das Wesentliche konzentriert – die Pfeife! Auch wenn ich eine schöne Kiste und einen samtigen Beutel schätze, ist dies eher ein kleineres Übel, wenn ich dafür eine handgemachte Pfeife in den Händen halten darf ;-).

Der Tiger des Schlosses inspiziert den neuen Prinzen.. ;-P

Der kernige Prinz auf Polen...

... er thront neben seiner kurvigen Prinzessin aus Deutschland

Insgesamt bin ich begeistert von der Worobiec. Anders bzw. größer als ich sie mir vorgestellt hatte, aber mir gefällt die kernige Wuchtigkeit in Verbindung mit der verspielten Kurvenführung. Besonders gefällt mir die „Rinden-artige“ Optik und Haptik am Pfeifenkopf, ein Handschmeichler der anderen Sorte! Ich empfehle jedem, der jetzt neugierig geworden ist, mal eine Worobiec zu bestellen und sie selber zu testen. Die Preise halten sich echt im Rahmen und dafür eine handgemachte Pfeife mit liebe zu kleinen Details… nicht schlecht Herr Specht…oder eher Herr Worobiec!

Und so sitze ich abermals glücklich vor dem Notebook und tippe diese Zeilen. Meine Worobiec im Mundwinkel und fröhlich, den kernigen Prinzen, die Worobiec 89, als Pendant zu meiner feinfühligen Prinzessin, der Vauen Curve in meiner Sammlung zu haben. Meine ersten beiden gescheiten Pfeifen vergötternd.. zufrieden und in einer neuen Welt von Pfeifen angekommen.

Der polnische Prinz hat sein Schloss samt Prinzessin gefunden! 

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*Alle Preise ohne Gewähr (Stand 10/2017)

Text und Fotos © 2017 Deniz Beck